Economie Sociale - eine Alternative zum Kapitalismus

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Thierry Jeantet, AG SPAK Bücher, Deutschland, 2010

Hat der Kapitalismus in seinen verschiedenen Erscheinungsformen die ideologische Schlacht gewonnen, indem er vorgibt, Wirtschaftswachstum und sozialer Fortschritt seien die Früchte der Akkumulation von Kapital? Warum unaufhörlich die Börsenkurse wiederholen, direkt oder über alle Medien, statt der Zahl der zerstörten Hektar Waldfläche im Amazonasgebiet, der Zahl der unterernährten Kinder oder der Erdbewohner, die unterhalb der Armutsschwelle leben? Seit dem Fall der Berliner Mauer haben die Alternativen zum Kapitalismus die größten Schwierigkeiten, sich als glaubwürdige Gegenvorschläge zu behaupten und scheinen sich auf Protesterklärungen zu beschränken. Dennoch existieren als Teil der Marktwirtschaften (des Nordens und des Südens) Unternehmen und ganze Zweige von produktiven Tätigkeiten, die nach anderen Prinzipien geleitet werden, die eine lebendige Demokratie vorleben und Reichtum zum Nutzen der Allgemeinheit einsetzen. Diese personenbezogenen Unternehmen sind unter dem Begriff « Economie Sociale » bekannt. Sie führen auf weltweiter Ebene Vereinigungen auf Gegenseitigkeit, Genossenschaften, Vereine und Stiftungen zusammen. Angesichts eines zunehmend zerstörerischen Finanzkapitalismus zu Lasten der Bürger müssen diese von ihrer Geschichte her wenig publizitätsfreudigen, manchmal aber mächtigen Unternehmen im 21. Jahrhundert ihre Stimme erheben. Dieses Buch zeigt, dass in einer pluralistischen Welt die Economie Sociale eine moderne, bereits lange im Praxistest erprobte Antwort auf die Erwartungen der Bürger ist.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort von Ignacy Sachs 7 Vorwort des Verfassers 9 Anmerkungen des Übersetzers 15

Wie der Kapitalismus funktioniert 17 Kapitalismus vom Scheitel bis zur Sohle 17 Ich finanziere: ich entscheide 19 Zu Beginn des Kapitalismus, Familienkapitalismus 21

Technokratischer Kapitalismus 23 Finanzkapitalismus 24 Kapitalistischer Kapitalismus 24 Alles für Einen: der Profit - Einer für Alle: die Arbeit? 26 Staat und Kapitalisten tanzen den gleichen Tanz 27 Die Sprache des Liberalismus – libéralinguisme 29 Du wirst ein Kapitalist sein, mein Sohn! 32 Es gibt nicht „einen“ Markt sondern Märkte 33 Zerstörerischer Kapitalismus 33

Übernehmen Sie ein wenig soziale Verantwortung 38 Brechen Sie mit dem Konsens? 40

Eine Wirtschaft der Gesellschaft 43 Eine Wirtschaft als Frucht einer langen Geschichte 43 Eine Ökonomie der Notwendigkeit aber nicht derWiederherstellung? 46 Die Vereinigungs- und Strukturprinzipien im Zentrum des Projekts 50 Eine in Schach gehaltene Economie Sociale, die sich befreien will 52 Mangelnde Sichtbarkeit 56 Economie Sociale angesichts der praktischen Anwendung von Solidarität 59 Für eine kämpferische Demokratie angesichts eines wachsenden Individualismus 62 Vom Management in der Economie Sociale 65 Eine Ökonomie auf der Suche nach neuen Partnern 66 … mit den Gewerkschaften … 66 … mit den Staaten … 68 … mit den Kommunen … 69 … mit den internationalen Organisationen … 71 … mit den Universitäten … 72 … mit der kulturellen Welt … 73

Eine fortschreitende Ökonomie 75 In Bezug auf Sichtbarkeit 76 In Bezug auf ein „gemeinsames Projekt getragen von der Kooperation der Akteure“ 78 In Bezug auf „Gemeinschaftseigentum“ gegen „geteiltes Eigentum“ 79 In Bezug auf eine Antwort auf das höllische Paar: Nationalisierung – Privatisierung 82 In Bezug auf globalen Zugang zu geschaffenem Reichtum83 In Bezug auf eine Ökonomie der Gerechtigkeit. 86 In Bezug auf Tätigkeitsfelder im gesellschaftlichen Bereich und im Erkenntnisbereich 87

Neue Vergesellschaftung gegen Fehlentwicklung 88 Eine gesellschaftliche Sicht der Welt 93 Eine mehrdimensionale und flexible Vision 95